Zunächst fand eine kurze Erörterung der wenig genutzten Möglichkeit statt, das Museum als außerschulischen Lernort zu besuchen. Als Hauptgründe wurden benannt der geringe Spielraum der Lehrpläne für außerschulische Aktivitäten, eine Zunahme der Bürokratisierung des Schulalltags sowie die Konzentration auf die Umstellung der WFS auf den Betrieb als Ganztagsschule. Etliche Lehrkräfte wohnen nicht am Ort, was der Identifikation mit lokaler und regionaler Geschichte nicht förderlich ist.
Die Teilnehmer/innen zeigten großes Interesse, das Regionalmuseum Wolfhager Land als außerschulischen Lernort zu nutzen. In der WFS gibt es Initiativen, neben dem Museum auch andere außerschulischen Lernorte in die Unterrichtsarbeit einzubeziehen, wie Herr Wolf sagte.
Konsens besteht darin, dass das Regionalmuseum für den Erdkundeunterricht und den Geschichtsunterricht sehr sinnvoll und effektiv sein könne. Die Schüler/innen müssten auf unterschiedlichem Schulstufenniveau mit gezielten Fragen, Aufgaben / Aufträgen an die Themen und Objekte im Museum herangeführt werden. Auszugehen sei von den in den Lehrplänen vorgegebenen Themen: Frühzeit der Menschheit – Mittelalterliches Wirtschaften und Leben (Burg und Stadt im Mittelalter) – vorindustrielle Lebens- und Arbeitsformen im Zusammenhang mit dem Thema „Industrielle Revolution“ – das Zeitalter der Entdeckungen ( Hans Staden).
Als Voraussetzung für die Nutzung des Museums für den Unterricht erwarten die Lehrerinnen und Lehrer vom Museum keine ausgearbeiteten Unterrichtseinheiten, aber praktikable Handreichungen, vorstrukturierte Arbeits- und Informationshilfen, also Materialien, die ihnen eine lange Vorarbeit ersparen. Kostenlos übereignet wurde den Teilnehmern in diesem Zusammenhang der „Pädagogische Leidfaden durch das Museum“( 1989), der laut Herrn Klinkhardt für die konkrete praktische Unterrichtsarbeit nicht problemlos geeignet sei, aber die Möglichkeit eines allgemeinen Überblicks über das Regionalmuseum biete.
Aus gegebenem Anlass weist Herr Klinkhardt auf die Präsentation des Weidelsburgmodells ( Maßstab 1:87, Zeit 15 Jh.) hin, die seit Sept. 2009 im Museum steht. Er regt an, praktikable „Museumshilfen“ im Rahmen des Themas „Mittelalterliches Leben auf der Burg“ zu erarbeiten. Deshalb soll zunächst eine gemeinsame Besichtigung des Burgmodells im Raum 3 erfolgen. Eine kurze Diskussion über mögliche Fragen und Interessen der Schüler sowie unabdingbare Themenaspekte, die zu behandeln sind, soll erfolgen.
Als Ergebnisse wurden festgehalten: Frau Schaub Böttcher und Herr Klinkhardt erstellen im arbeitsteiligem Verfahren einen Vorschlag für praktikable „Lehrerhandreichungen“. Das gemeinsame Arbeitsergebnis soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zugesandt werden und als Diskussionsgrundlage für die nächste Sitzung dienen.