Mittwoch, 04 März 2015 11:10

Exponat des Monats März

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Stadtmodell von 1600

von Hermann Neumeyer

Das Modell der Stadt Wolfhagen zeigt die Gebäude und das Relief der Stadt im Maßstab 1:500 so, dass die Zeit um 1600 lebendig wird. Deutlich lässt sich die Schutzlage der Stadt auf dem an drei Seiten von Gewässern umflossenen Höhenzug erkennen.

Die Thüringer Landgrafen, Vorgänger der hessischen Landgrafen, legten die Stadt zu Beginn des 13. Jahrhunderts in nur wenigen Jahren nach einem an das Relief angepassten Plan an. Durch dieses städtische Bollwerk wollten sie ihre Stellung in den territorialen Auseinandersetzungen mit dem Mainzer Erzbischof und seinen Verbündeten an Eder und Diemel stärken.
Deutlich zeigen sich zwei nördliche Parallelstraßen (Schützeberger Straße, Triangelstraße) und zwei südliche Parallelstraßen (Burgstraße, Mittelstraße – früher Borngasse), die sich am noch unbebauten Kornmarkt treffen und sich zur Burg hin zu zwei Straßen vereinigen. Bis ca. 1560 diente der Kornmarkt als Markt, da der Kirchplatz bis zu dieser Zeit noch als Friedhof genutzt wurde.
Sowohl der landgräfliche Burgbezirk als auch die Bürgerstadt sind seit etwa 1300 mit Mauern befestigt, sogar zwischen Burgbezirk und Bürgerstadt wurde eine Mauer errichtet, damit die Stadt vor eindringenden Burgmannen geschützt war. Der Bereich zwischen dieser Trennmauer und dem Torhaus zur inneren Burg, dem Renthof, wird heute noch Freiheit genannt, denn die dort angesiedelten Burgmannen waren von Abgaben befreit. Im Burgbezirk erkennt man das alte Hochschloss, den Vorgängerbau des jetzigen schlichten Renaissancebaus, und vor allem den mächtigen Bergfried.
Nicht in den Mauerring einbezogen sind die Häuser der Vorstadt unterhalb der Burg, deren Bewohner nach der Zuwanderung in die bereits aufgefüllte Stadt nicht mehr das Bürgerrecht erwerben konnten. Erst um 1600 wurden auch sie Bürger der Stadt, worauf die Bezeichnung „Bürgertor“ für das Tor hindeutet, das unmittelbar in die Vorstadt führt. Wie auch die anderen drei Stadttore besitzt das Bürgertor auf der Stadtseite einen Torturm und auf der Feldseite ein niedriges Haustor.
Schon im Gründungsstadium gab es im oberen Bereich der Stadt einige qualitativ herausgehobene Straßen, die auch heute noch vom Handel bevorzugt und als Verbindungsstraßen zwischen den Stadttoren benutzt werden. Gleichzeitig finden sich hier Steinbauten, die auf  den Einfluss von Ostwestfalen verweisen, aber auch für Wolfhagen typisch sind. Im Stadtmodell sind sie lückenlos ausgewiesen. Dabei haben die mittelalterlichen Vorderhaus-Steinkammern, Hinterhaus-Gewölbekeller und Vorderhaus-Gewölbekeller jeweils eine unterschiedliche Beleuchtung. 

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Veranstaltungen

 

--Veranstaltungen 2024--

 

Sonntag, 10. März, 15 Uhr 

Erzählcafé

Zum Thema: Magie und Aberglaube im Wolfhager Land

Eintritt frei!

 

Donnerstag, 25. April, 18 Uhr Ausstellungseröffnung

bis Sonntag, 21. Juli

Ausstellung

Sonderausstellung: Magie und Aberglaube im Mittelalter 

Einführung in die Ausstellung: Beate Bickel M. A.

Musikalische Begleitung: Korydwenn

 

 

Sonntag, 19. Mai, 14-17 Uhr

Familientag

Internationaler Museumstag

14 Uhr: Mittelalterlicher Bogenbau mit Michael Stiller, Ippinghausen 

16 Uhr: Barbara Rüffert erzählt Märchen

Selbstgebackener Kuchen, Kaffee und gekühlte Getränke und gute Laune

Eintritt frei!

 

Donnerstag, 13. Juni, 19 Uhr

Vortrag / Lesung / Gespräch - Himmel hilf!

Vortrag: Dr. Tillmann Bendikowski, Hamburg: Himmel hilf! Warum wir Halt in übernatürlichen Kräften suchen

(gemeinsam mit der Buchhandlung Mander)

Eintritt 5 Euro, SchülerInnen und Studierende frei

 

Anfang Juli

Ausstellung

Ausstellung von Schülerarbeiten, Wahlunterricht Kunst Klasse 10 der Walter-Lübcke-Schule mit Karin Balkenhol

 

Donnerstag, 12. September, 19 Uhr

Vortrag - Die große Welt im kleinen Format

Prof. Dr. Sabine Thümmler, Berlin: Die große Welt im kleinen Format. Möbelstile in Wolfhager Puppenstuben zwischen Historismus und Neuer Sachlichkeit.

Eintritt 3 Euro, Mitglieder des Museumsvereins, SchülerInnen und Studierende frei

 

Sonntag, 6. Oktober, 15 Uhr-16.30 Uhr

Musik

Mittelalterliche Musik mit Korydwenn, Ippinghausen

Einritt frei, Spenden erbeten!

 

 

 
Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei für Mitglieder des Museumsvereins, Schüler/innen und Studierende.
 
Unser Dank für freundliche Unterstützung gilt der Kasseler Sparkasse, der VHS Region Kassel, dem Hess. Museumverband und der Kulturstiftung des Landkreises Kassel.