In vier Reihen sind je sechs Löcher eingelassen, eine Außenreihe hat sieben. In der Mitte befindet sich ein weiteres, auffällig kleineres und um 1 cm tieferes Loch. Im alten Inventarverzeichnis wird der Stein als Kugelgießstein bezeichnet, eine Bestimmung, der die Mitglieder der Museumsarbeitsgruppe bereits in den 1980er Jahren skeptisch gegenüber standen. Sie und auch so mancher Museumsbesucher rätselten... Wurfgeschoss-Bereitstellungsstein, Spielstein, Kalenderstein, Eierkochstein oder Hacksilberaufbewahrungsstein waren Definitionsversuche. Ingeburg Halfar, Gattin des damaligen Museumsleiters Wolfgang Halfar, erinnerte sich schließlich, in einem Museum in Schweden einen ähnlichen Stein gesehen zu haben. Dort wurde der - allerdings nur - sechslöchrige Stein aus Silurkalk als Luminarium, als Beleuchtungsstein, bezeichnet. Das sehr ähnliche, wenn auch wesentlich kleinere schwedische Exemplar wurde auf das 13. bis 14. Jahrhundert datiert. Denkbar ist eine solche Verwendung auch bei unserem Exemplar. Im Vergleich wäre unser Stein gewissermaßen eine Luxusversion. Ausgestattet mit 31 Talglichtern hätte es sich um eine ausgesprochene Festbeleuchtung gehandelt. Und auch Wärme wird durch 31 kleine Flammen erzeugt. Ob die Überlegungen der damaligen Arbeitsgruppe um Wolfgang Halfar tatsächlich zutreffen, ist allerdings bis heute nicht wissenschaftlich fundiert geklärt. Vergleichbare Objekte konnten in anderen Museen und auch in der Literatur nicht nachgewiesen werden. Aber vielleicht hat ja ein Zeitungsleser eine Idee?
Weitere Informationen: Regionalmuseum Wolfhager Land, 05692/992431, www.regionalmuseum-wolfhager-land.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.