Sie war gedacht für Familien, die eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben, mit vielleicht einer Kuh, ein paar Ziegen oder Schafen. Größere landwirtschaftiche Betriebe nutzten entsprechend größere Separatoren, manchmal handbetrieben oder auch mit Elektromotor. Sie lieferten den Großteil ihrer Milch an Molkereien, die jegliche weitere Verarbeitung übernahmen.
Kleine Zentrifugen wie die Westfalia GA 50, – mit ihr konnte man 50 Liter Milch in der Stunde separieren, - gewannen vor allem in Notzeiten wie nach dem 2. Weltkrieg noch einmal an Bedeutung: Als die Menschen auf Selbstversorgung angewiesen waren. Denn neu war das Verfahren keineswegs. Milchzentrifugen kamen um 1900 auf und verbreiteten sich rasch. Bereits in den 1920er Jahre gehörten sie zu den am weitesten verbreiteten technischen Hilfsgeräten in der Landwirtschaft: 1925 waren schon 1,4 Millionen Geräte für den Handbetrieb im Einsatz. Mit ihrer Erfindung war die Milchverarbeitung revolutioniert worden.
Bevor die Milchseparatoren aufkamen und es auch noch keine Molkereien gab, war es notwendig gewesen, die Milch so schnell wie möglich weiterzuverarbeiten, meist zu Butter. Dafür musste zunächst der Rahm von der Milch getrennt werden - eine typische Frauenarbeit. Die Frauen füllten die Milch in spezielle Gefäße und ließen sie einige Tage stehen bis sie sauer war. Der leichtere Rahm setzte sich oben ab und konnte abgeschöpft werden. Gefahr bei dieser Methode war es, dass die Milch mehrere Tage stehen musste und sie dadurch leicht verderben konnte.
Mit den neuen Geräten wurde dieser Arbeitsschritt entschieden verkürzt. Die Milch wurde oben in die Schüssel eingefüllt, der Separator mittels Handkurbel in Bewegung gebracht, die Milch lief hinein und wurde in einer Art Schleuder in ihre Bestandteile getrennt. Dabei war es wichtig, die Kurbel in gleichmäßigem Rhythmus zu drehen. Zur Kontrolle waren die meisten Zentrifugen mit einer Klingel ausgestattet. Der leichtere Rahm lief durch den oberen Spender in das darunter stehende Gefäß, die leichtere abgesahnte Milch durch den unteren. Die so gewonnene Milch ging direkt in den Verkauf oder wurde für den Eigenbedarf verbraucht, der Rahm wurde gesammelt und wenn eine genügende Menge zusammen gekommen war, zu Butter weiterverarbeitet.
Bis einschließlich 20. April bleibt das Museum leider geschlossen.
Nähere Informationen: Tel.: 05692/992431, www.Regionalmuseum-Wolfhager-Land.de