Passend zum Sonderausstellungsthema „Was ist schön? Weibliche Schönheitsideale im Wandel der Zeit“ lenkt Lindloff den Blick auf eine männliche Seite des Schönheitsaspektes: das Barttragen. Selbst Träger eines Oberlippenbartes und meistens schlecht rasiert, wie er lächelnd zugibt, schlägt er einen bunten Bogen rund um die Geschichte des Barttragens und der Selbstrasur der letzten 200 Jahre. Das Rasieren hat mit der Erfindung des Nassrasierers von Gilette um 1900 ihren Schrecken verloren und ist seit den 1950er-Jahren mit dem Aufkommen des Trockenrasierers zur alltäglichen Schönheitsarbeit des Mannes geworden: wenn er nicht ein bekennender Bartträger ist und damit voll im Trend liegt.
Dr. Axel Lindloff hat nach einer Erzieherausbildung und einem Sozialpädagogikstudium in Marburg Europäische Ethnologie/Volkskunde studiert. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege Propstei Johannesberg in Fulda tätig und unter anderem mit dem Aufbau eines Handwerksmuseums betraut. Von 2000 bis 2005 leitete er das Regionalmuseum Wolfhagen und wechselte dann bis zum Erreichen des Ruhestands an das Freilichtmuseum Hessenpark. Eine seiner letzten Projekte im Hessenpark war die Neukonzeption und Wiedereinrichtung des Friseursalons Spielmann aus Steinau an der Straße im Haus aus Idstein.
Dienstag, der 28. Juni 2022, 19 Uhr, Zehntscheune Regionalmuseum Wolfhager Land, Ritterstraße 1, 34466 Wolfhagen
Eintritt: 3 €. Mitglieder des Museumsvereins, Schüler und Studenten erhalten freien Eintritt