In der Abteilung „Burg und Stadt im Mittelalter“ des Regionalmuseums Wolfhager Land wird seit einiger Zeit ein aus Sandstein gehauener stark verwitterter Kopf eines Fabelwesens oder Ungeheuers präsentiert. Erkennbar sind nur noch die Reste einer herausgestreckten Zunge und im Stirnbereich kaum noch erkennbar vermutlich zwei Widderhörner.
Von Bernd Klinkhardt
Wer die Ruine der Weidelsburg mit seinen seit 2015 fertiggestellten neuen touristischen Projekten als Ausflugsziel wählt, für den könnte sich im Vorfeld ein Besuch im Regionalmuseum lohnen. Denn bei uns gibt es die Burg als Modell. Diese Ausflugsvariante hat sich nicht nur für Schulklassen bewährt, sondern ist auch bei Erwachsenen beliebt.
Am Dienstag, dem 31. Mai, besuchte die Klasse 7d des Engelsburg-Gymnasiums in Kassel das Regionalmuseum Wolfhager Land. Unter Leitung der Klassenlehrerin, Frau Heczko, und des Geschichtslehrers, Herrn Junghans, sahen sich die Schülerinnen und Schüler zunächst das Stadtmodell von Wolfhagen in der Zehntscheune des Museums an. Fachlich betreut wurden sie dabei vom ehrenamtlichen Museumsleiter Bernd Klinkhardt, der ihnen im Anschluss auch das Weidelsburgmodell erklärte. Auf dem Wanderweg "Wolfsfährte" wanderten die Jungen und Mädchen dann zur Weidelsburg, wobei sie leider mehrere regenschauer über sich ergehen lassen mussten. Auf der Weidelsburg begrüßte sie Bernd Klinkhardt erneut. Gemeinsam erkundeten sie die Ruine, ehe sie wieder nach Kassel reisten. Zwischen der Engelsburg und dem Regionalmuseum hat sich nun eine fast schon regelmäßige Zusammenarbeit entwickelt, die auch in Zukunft fortgesetzt werden soll.
Eine maßstabsgerechte Darstellung der größten Burg Nordhessens, der Weidelsburg zwischen Wolfhagen und Naumburg, ist seit einigen Tagen ein neuer Anziehungspunkt im Regionalmuseum Wolfhager Land.
Die im Massstab 1:87 errichtete Burg im Kleinformat gibt ein anschauliches Bild vom Aussehen des Wahrzeichens des Wolfhager Landes um das Jahr 1500. Figuren beleben das Modell, das in liebevoller Detailarbeit viele Aspekte des täglichen Lebens auf einer Burg im späten Mittelalter zeigt.
Landrat Uwe Schmidt besuchte am 1. Juli kurz das Museum, um sich das Modell der Weidelsburg zeigen zu lassen, bevor ihn ein weiterer Termin gemeinsam mit Jürgen Depenbrock, dem Geschäftsführer des Zweckverbandes Naturpark Habichtswald, sowie Heinrich Bachmann von der Aktionsgemeinschaft Weidelsburg nach Ippinghausen an den Fuß des Originals führte.
Bernd Klinkhardt vom Regionalmuseum gab ihm eine kurze Einführung zum Modell. Landrat Schmidt zeigte sich beeindruckt von dessen Entstehung, für das in Kürze auch spezielle Materialien für Schulklassen angeboten werden sollen.