Dienstag, 18 November 2014 12:43

Exponat des Monats November

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Waffentechnologie im Wolfhager Museum  - Eine Armbrust aus dem 16. Jahrhundert

Von Beate Bickel

Konflikte, die mit Waffengewalt gelöst wurden, hat es wohl leider schon immer gegeben. Der letzte große Krieg in unseren Breitengraden endete vor bald 70 Jahren. Das bedeutet für die meisten von uns: Glück gehabt, wir mussten diese Erfahrung bis jetzt nicht machen, wir kennen Krieg nur aus Erzählungen, aus Geschichtsbüchern oder Museen.

Im Mittelalter dagegen, gab es auch im Wolfhager Land wohl kaum eine Generation, die nicht von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen war. Die Kämpfer waren Ritter, gekämpft wurde zunächst zu Pferde. Typische Waffen waren Schwert, Lanze und Speer. Pfeil und Bogen sowie Armbruste wurden dagegen vornehmlich in Kämpfen zu Fuß verwendet. Speziell die Armbrust konnte zu Pferde nicht genutzt werden. Sie auf einem Pferderücken zu spannen, war nicht möglich. Dafür war ihre Durchschlagkraft beträchtlich.
In Kämpfen zwischen Christen wurde der Einsatz von Armbrusten im Jahr 1139 durch das Zweite Lateranische Konzil sogar verboten. Wegen ihrer Reichweite und ihrer Durchschlagkraft galt der Kampf mit Armbrusten als unritterlich. Das Verbot war jedoch auf Dauer nicht durchsetzbar. Armbruste wurden auch weiterhin benutzt. Sie waren die Scharfschützenwaffen des Mittelalters und entwickelten sich zur Hauptwaffe der Städter und zur wichtigen Verteidigungswaffe auf Burgen.
Die Konstruktion einer Armbrust entspricht der eines Bogens, der quer am Ende eines länglichen Korpus befestigt ist. Am Korpus selbst befindet sich eine Haltevorrichtung für die gespannte Sehne. Diese Fixiermöglichkeit ist der große Vorteil dieser Waffe. Ein langes Gespannthalten ist auf diese Weise selbst bei großen Zugkräften ohne körperliche Anstrengung möglich. Auf der anderen Seite erfordert das Spannen des Bogens Zeit und Kraft. So konzentrierte man sich im Lauf ihrer Entwicklung auch auf unterschiedliche Spannmethoden.
Unsere Armbrust stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der Bogen ist aus Stahl, die Sehne aus miteinander verknüpften und umwickelten Kordeln. Gespannt wird unser Exemplar mit Hilfe einer Zahnstangenwinde. Vergleichbare Geräte haben eine Zugkraft von mehr als 300 kg.






Gelesen 9127 mal Letzte Änderung am Dienstag, 18 November 2014 12:55

Veranstaltungen

 

--Veranstaltungen 2024--

Donnerstag, 25. April, 18 Uhr Ausstellungseröffnung

bis Sonntag, 21. Juli

Ausstellung

Magie und Aberglaube im Mittelalter mit regionalem Schwerpunkt

Musikalische Begleitung: Korydwenn

 

Samstag, 27. April, 19 Uhr

Autorenlesung

Detlef Günter Thiel präsentiert sein Buch "Hans Staden - Seine Seele - Meine Seele".

Eintritt frei!

 

Sonntag, 19. Mai, 14-17 Uhr

Familientag

Internationaler Museumstag

14 Uhr: Mittelalterlicher Bogenbau mit Michael Stiller, Ippinghausen 

16 Uhr: Barbara Rüffert erzählt Märchen

Selbstgebackener Kuchen, Kaffee und gekühlte Getränke und gute Laune

Eintritt frei!

 

Donnerstag, 13. Juni, 19 Uhr

Vortrag / Lesung / Gespräch - Himmel hilf!

Vortrag: Dr. Tillmann Bendikowski, Hamburg: Himmel hilf! Warum wir Halt in übernatürlichen Kräften suchen

(gemeinsam mit der Buchhandlung Mander)

Eintritt 5 Euro, SchülerInnen und Studierende frei

 

Anfang Juli

Ausstellung

Ausstellung von Schülerarbeiten, Wahlunterricht Kunst Klasse 10 der Walter-Lübcke-Schule mit Karin Balkenhol

 

Donnerstag, 12. September, 19 Uhr

Vortrag - Die große Welt im kleinen Format

Prof. Dr. Sabine Thümmler, Berlin: Die große Welt im kleinen Format. Möbelstile in Wolfhager Puppenstuben zwischen Historismus und Neuer Sachlichkeit.

Eintritt 3 Euro, Mitglieder des Museumsvereins, SchülerInnen und Studierende frei

 

Sonntag, 6. Oktober, 15 Uhr-16.30 Uhr

Musik

Mittelalterliche Musik mit Korydwenn, Ippinghausen

Einritt frei, Spenden erbeten!

 

Sonntag, 10. März, 15 Uhr 

Erzählcafé

Zum Thema: Magie und Aberglaube im Wolfhager Land

Eintritt frei!

 

 

 

 
Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei für Mitglieder des Museumsvereins, Schüler/innen und Studierende.
 
Unser Dank für freundliche Unterstützung gilt der Kasseler Sparkasse, der VHS Region Kassel, dem Hess. Museumverband und der Kulturstiftung des Landkreises Kassel.