In Frage kommen Muscheln, die man an Strand gefunden hat, schöne Steine oder aber ein gekauftes Andenken. Käuflich zu erwerbende Erinnerungsstücke gibt es spätestens seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in nahezu jeder Form: Aschenbecher, Teller, Skulpturen oder Miniaturbauwerke zierten so manche Wohnzimmervitrine. Meist sind die Stücke mit dem entsprechenden Ortsnamen bedruckt oder auch mit einem Schriftzug, der den Ortsnamen enthält wie bei unserem Beispiel: „Gruß aus Wolfhagen“.
Das Kaffeeservice mit dem goldfarbigen „Gruß aus Wolfhagen“ ist seit dem Jahr 2010 im Besitz des Regionalmuseums Wolfhager Land. Dazu gehören eine Kaffeekanne, ein Milchgießer, eine Zuckerdose zu der leider der Deckel fehlt, sowie vier Tassen mit Untertassen. Teller sind nicht dabei, das war in der Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts, aus der das Geschirr stammt, noch nicht üblich. Das Service ist aus Porzellan, mit Goldrand versehen und rosa Heckenrosen verziert, die stabförmigen Henkel sind angesetzt. Wer es hergestellt hat, bleibt ein Geheimnis, eine entsprechende Markung fehlt. Es wurde uns dankenswerterweise von der Familie Adolf aus Philippinenburg überlassen und hat – wie man sich schon fast denken kann – keine lange Reise hinter sich.
Manfred Adolf wusste zu berichten, dass das Service seiner Großmutter Martha Fricke, geb. Dumeier, gehört hatte. Es war Bestandteil Ihrer Mitgift gewesen. Als sie etwa im Jahr 1920 heiratete, zog sie von Philippinendorf (heute Gasterfeld) nach Philippinenburg um und mit ihr das schöne Kaffeeservice. Heute kann man es im Museum bewundern, und es ziert sogar eine Postkarte.
Weitere Informationen: Regionalmuseum Wolfhager Land, 05692/992431, www.regionalmuseum-wolfhager-land.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.