In den folgenden Jahren des gewiss wohltuenden, zugleich jedoch vieles zudeckenden Wirtschaftswunders sozusagen gegen den Strom zu schwimmen, war nicht immer leicht einzulösen.
Wenig verwunderlich, denn ab 1955 „boomte“ die bundesrepublikanische Wirtschaft, so dass zum Beispiel das Hazy-Osterwald-Sextett, in leichten Rhythmen verpackt, süffisant ironisch anempfahl: „Geh’n sie mit der Konjunktur…Geld, das ist auf dieser Welt der einzige Kitt, der hält…“ Dennoch und gerade – in dieser widerspruchsvollen Zeit schufen die verschiedenen genannten und weitere bedeutende deutschsprachige Literaten ihre jeweils pointierten Werke: das waren eben Heinrich Böll, auch Arno Schmidt, Ingeborg Bachmann oder der Schweizer Friedrich Dürrenmatt, um nur einige zu nennen. Mittlerweile werden sie kaum noch angemessen wahrgenommen. Sich an diese literarischen Klassiker der Moderne zu erinnern, ist erfrischend informativ, vergnüglich und insofern unterhaltsam, hinterlässt aber auch eine Schlussfrage: haben denn seit damals Freiheit und soziale Gerechtigkeit Fortschritte gemacht?
Die literarischen Episoden samt biographischer Kurzprofile werden von Dr. Klaus-Peter Lorenz und Jochem Wolff entworfen, bereichert durch musikalische Intermezzi mit der Pianistin Julia Reingardt.
Regionalmuseum Wolfhager Land, Ritterstr. 1
Zehntscheune
34466 Wolfhagen
Do. 22.3. / 19:30 - 21:30 / Eintritt 8 €