Die Teilnahme am Documentaagentenprogramm 2017 ermöglichte dem WPU-Kurs Kunst unter Leitung von Karin Balkenhol bereits im letzten Schuljahr einen kurzen Ausflug in die Welt Hans Stadens (HNA Bericht vom Mai 2017). Die Schülerinnen und Schüler hatten damals den Auftrag, ihre moderne Welt in den Holzstichen des Hans Staden-Buches wiederzufinden und neu zu gestalten.
In einer zweiten Phase der Auseinandersetzung wählte jede Schülerin/ jeder Schüler ein Kapitel der beiden Bücher Hans Stadens aus: Wie Gott mir ein Zeichen gab, Wie sie schlafen, Worin sie auf dem Wasser fahren, Wie geschickt sie wilde Tiere mit Pfeilen schießen,.... Mit diesem thematischen Hintergrund ließen die Schülerinnen und Schüler den Blick von den Bedingungen des Lebens bei den Tupinambá, das Hans Staden beschreibt, gezielt schweifen hin zu den heutigen Bedingungen, die unser Leben ausmachen. Welche Verhaltensweisen kennen wir, welche können wir uns erklären, was hat sich grundlegend geändert? Grundlegend Menschliches konnten die Schülerinnen und Schüler wiederfinden, von alten Gebräuchen konnten sie sich abgrenzen.
Bei der Frage nach dem WIE → das Gedachte und Diskutierte in eine künstlerische Arbeit umzusetzen, stand die documenta 14 Pate. Neue Formen moderner Kunst, wie Videoprojektion, Klanginstallation, Performance, Lichtskulptur verbunden mit den bekannten Medien wie Malerei, Zeichnung, Druck, wie man sie in der Rauminstallation von Andreas Anglikadis im Kasseler Stadtmuseum 2017 sehen konnte, wurden ausprobiert und in Besitz genommen.
Das Ergebnis ist gut geplant, kommt anregend daher, wie es wirkt, kann man erst wissen, wenn die Ausstellung steht.
Das Museum Wolfhager Land hat uns großzügig seine Pforten geöffnet. Frau Bickel und Herr Schiffner haben sich schnell und wunderbar kooperativ auf dieses Experiment der Schülerkunst im Museum eingelassen. Dafür sind alle Schüler und ihre Lehrerin, Karin Balkenhol, sehr dankbar.
Seine Sie herzlich eingeladen, sich diese experimentellen künstlerischen Ideen anzusehen.