Dabei legt man mit jedem Meter 22 Millionen Jahre der Erdgeschichte zurück.
Gleich am Anfang erscheinen an exponierter Stelle einige Basaltsäulen vom Bärenberg bei Altenhasungen. Neben den Buntsandstein- und Muschelkalkflächen aus dem Erdmittelalter sind es nämlich vor allem die Basaltberge aus der Erdneuzeit, die das Wolfhager Land prägen. Dieser Basalt konnte jedoch nur deshalb an die Erdoberfläche gelangen, weil die tiefere Erdkruste im späten Tertiär in Schollen zerbrach. Dadurch eröffneten sich für das schmelzflüssige Magma aus dem oberen Erdmantel an den Verwerfungen Aufstiegswege von über 50 km Länge. Diese Aufstiegswege führten aber nicht immer auch zu Ergüssen an der Erdoberfläche, sondern große Magmamassen blieben als Intrusionen unter der Oberfläche stecken.
Die Wolfhager Vulkanlandschaft wird jedoch vor allem durch die letzte Phase des Tertiärs, das Pliozän vor drei bis fünf Millionen Jahren, entscheidend geprägt. Bei fortgesetzter Landhebung konnten die weichen Ablagerungsschichten aus dem Erdmittelalter, die nicht mit Basalt bedeckt und dadurch nicht geschützt waren, weiträumig abgetragen werden, so dass tiefe Täler entstanden. Dabei wurden sogar eingeschlossene Magmastöcke nachträglich freigelegt und als Basaltkuppen sichtbar. Aber auch die vulkanischen Oberbauten wurden oft bis auf die Basaltstiele, durch die einst Magma aufgestiegen war, ganz oder zum größten Teil durch Erosion abgebaut. Für solche übrig gebliebenen Förderschlote sind die Helfensteine auf dem Dörnberg ein schönes Beispiel in einer Vulkanlandschaft, die sich heute nur noch in Restbeständen bzw. Vulkanruinen zeigt.
Tritt Magma schnell als Lava an der Erdoberfläche aus, erstarrt es dort zu Fladen und Blöcken. Hält der Abkühlungsprozess unter der Oberfläche aber länger an, wird er von Schrumpfungsvorgängen begleitet. Durch den Verlust an Volumen bilden sich Spalten, die wiederum zur Ausgliederung von Erstarrungssäulen aus der Abkühlungsmasse führen. Da die Abkühlung überall gleichmäßig von einer Abkühlungsfläche wie etwa der Erdoberfläche aus fortschreitet, sind die Basaltsäulen senkrecht zu dieser Abkühlungsfläche angeordnet. Am Ende der Erstarrung ergaben sich oft heiße wässrige Lösungen, aus denen weiße bis farblose Silikate an den Seitenflächen der Säulen auskristallisierten. Diese hellen Kristalle sind gut auf der schwarzen Basaltmasse zu erkennen, obwohl sie maximal nur 3 mm groß sind.
Um eine möglichst schnelle Abkühlung zu erreichen, sind die meisten Basaltsäulen sechskantig und haben als Querschnitt ein regelmäßiges Sechseck, wie man es auch in viel kleinerem Maßstab etwa von den Zellen der Bienenwaben kennt.
Hintergrund:
Bei den Basaltsäulen und Bienenwaben liegt nämlich das gleiche mathematische Prinzip zugrunde, dass man mit einem bestimmten vorgegeben Umfang gerade dann eine möglichst große Fläche umfassen kann wobei sich als Voraussetzung beliebig viele solcher Flächen noch lückenlos aneinanderlegen lassen müssen , wenn man eben ein regelmäßiges Sechseck nimmt.
Versteht man die Ränder der Querschnitte von sechseckigen Basaltsäulen als Abkühlungslinien, ergibt sich aus diesem Prinzip, dass nur bei einem regelmäßigen Sechseck der zugeordnete, von der Abkühlung erfasste Bereich im Innern am größten wird. Ebenso bauen die Honigbienen aus Bienenwachs ihre Bienenwaben mit sechseckigen Zellen, damit sich mit möglichst wenig Bienenwachs ein möglichst großes Honigvolumen im Innern der Zellen ergibt.
Zum Vulkanismus gibt es auch eine Ausstellung in der Wolfsschänke auf dem Ofenberg, die man an jedem zweiten und vierten Sonntag in der Zeit von 14 bis 18 Uhr besuchen kann.
Die geologische Abteilung des Wolfhager Regionalmuseums befindet sich zurzeit im Neuaufbau.