Montag, 09 August 2021 08:07

Erster Abendmahlstisch der Kirche in Leckringhausen

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Erster Abendmahlstisch der Kirche in Leckringhausen

In der Abteilung „Der Bürger in der Gesellschaft“ des Regionalmuseums „Wolfhager Land“ findet man auch den früheren Abendmahlstisch aus der Kirche des Hugenottendorfes Leckringhausen.

(Hermann Neumeyer)

Es handelt sich um einen massiven, schlichten Eichentisch, der mattschwarz lackiert ist. Durch eine konservierende Holzbehandlung wurde er vor dem Verfall gerettet und kam ins Museum. Der jetzige Abendmahlstisch der Kirche wurde 1986 maßstabsgetreu in liebevoller Kleinarbeit von Tischlermeister Kurt Lötzerich aus Ippinghausen nachgearbeitet und verleiht dem Altarraum seine alte Würde. Dabei wurde der Charakter einer Reformierten Kirche, wie man sie vor allem im Kasseler Raum findet, gewahrt, im Gegensatz zu den etwa im benachbarten Waldeck anzutreffenden Lutherischen Kirchen. 

Wer eine Reformierte Kirche wie die von Leckringhausen betritt, dem fällt als erstes ihre Schlichtheit auf, die auch den einfachen dort praktizierten gottesdienstlichen Formen entspricht. Es gibt oft kein Kreuz, keine Bilder, normalerweise keine Kerzen und auch keinen Altar. Altäre sind nämlich Opfertische. Durch das alle Menschen versöhnende Opfer, das Jesus Christus durch seinen Kreuzestod von Golgatha brachte, wurden weitere Opferaltäre überflüssig. Nicht nur überflüssig, sondern auch verboten, waren Abbildungen von Gott, Jesus und weiteren Heiligen, um jede Verwechslung von Schöpfer und Geschöpf und damit jeden Götzendienst zu verhindern. Wenn auch heute die Leckringhäuser Kirche eine kleine Orgel besitzt, so sind zunächst in den Kirchen der Reformierten die Orgeln entfernt worden. Man beschränkte sich auf den Gesang inniger Choräle, die auf der Basis alttestamentlicher Psalmen entstanden. Die Gottesdienste waren sehr familiär und bezogen auch Kleinkinder und manchmal sogar Haustiere mit ein.

An vielen Stellen erlebte man im Umfeld einer reformierten Gemeinde aber auch eine geistige und körperliche Schaffensfreude, die von einer hohen Aktivität zeugte und etwa Leckringhausen zu einem Zentrum der Manufakturen der Strumpfwirker machte. Da laut Calvin nur diejenigen das Heil erlangten, die auch zum Heil vorbestimmt waren, versuchten die reformierten Christen mit harter Arbeit und bescheidenem Lebensstil ihre Vorbestimmung bzw. Erwählung frühzeitig an den Früchten ihrer Arbeit zu erkennen. Viele Soziologen sehen in dieser auf Calvin zurückgehenden Wirtschaftsethik die Wurzeln des modernen Kapitalismus.   

Die Reformierte Kirche geht auf die Reformation im 16. Jahrhundert durch Calvin und Zwingli zurück. Daneben gibt es die von Luther gestaltete Lutherische Kirche, die sich insbesondere beim Abendmahl von der Reformierten Kirche unterscheidet, indem allein durch die vom ordinierten Pfarrer gesprochenen Worte über Brot und Wein eine sakramentale Einheit von Leib und Blut Christi hergestellt wird, während im reformiert geprägten Abendmahl eher die Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern betont wird. Die Christen der Reformierten Kirche in Frankreich nannten sich Hugenotten, abgeleitet von der schweizerischen Bezeichnung Eidgenossen, was darauf verweist, dass auch in der Schweiz viele Hugenotten lebten. Neben der in Frankreich mächtigen Katholischen Kirche hatten die Hugenotten dort keine Zukunft und wanderten nach Norden aus, wo sie von reformierten Landesherren geradezu eingeladen wurden und mit ihren technischen und handwerklichen Fähigkeiten ihren Dank für die Aufnahme zurückgeben konnten. So kamen sie am 17. Juni 1699 auf Einladung des hessischen Landgrafen Carl auch in Leckringhausen an. Neben der etablierten deutschen Reformierten Kirche entstand in Nordhessen durch die Zuwanderung auch eine französische Reformierte Kirche, in der bis 1824 noch französisch gepredigt wurde. 

Die Gegensätze zwischen der Lutherischen und der Reformierten Kirche wurden in Nordhessen im Jahr 1817 schließlich aufgehoben, als sich die beiden Kirchen zur Unierten Evangelischen Kirche in Preußen zusammenschlossen. Heute spürt man die früheren Unterschiede nicht mehr, wenn man einmal von kleinen überkommenen liturgischen Abweichungen zwischen der ehemals reformierten Region Kassel und der ehemals lutherischen Region Waldeck absieht.

 

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Sonntag, 09. März, 15 Uhr

Erzählcafé zum Thema „Kindheit im Wolfhager Land“

Donnerstag, 27. März, 19 Uhr
Vortrag: Andreas Dobler M. A., Fasanerie Fulda: Fürstenkinder. Porträts aus dem Haus Hessen vom 16. bis 21. Jahrhundert

Dienstag, 29. April, 18 Uhr
bis Sonntag, 11. Mai
Die Walter-Lübcke-Schule zu Gast im Regionalmuseum Wolfhager Land
Sonderausstellung des Wahlunterrichts Kunst Klasse 10 von Karin Balkenhol

Sonntag, 11. Mai, 14- 17 Uhr
Familientag
14-16 Uhr: Sonderführungen
16-17 Uhr: Barbara Rüffert erzählt Grimms Märchen, visualisiert mit Scherenschnitten von Annerose Hahn, selbstgebackener Kuchen, Kaffee, gekühlte Getränke und gute Laune!

Sonntag, 25. Mai, 15 Uhr Ausstellungseröffnung
bis 17. August
Sonderausstellung „Als Uroma noch ein Mädchen war“. Kindheit im Mittelalter und im Wolfhager Land
Einführung in die Ausstellung: Dr. Alice Selinger und Beate Bickel M.A.

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Vortrag: Prof. Dr. Jutta Buchner-Fuhs: Kindheit im Wandel: Vorstellungen, Entwürfe und Lebensweisen gelingender Kindheit im historischen Wandel (Arbeitstitel)

Donnerstag, 28. August, 19 Uhr
Prof. Dr. Sabine Thümmler, Berlin: Kinderglück oder Designertraum!? Eine kleine Geschichte der Kindermöbel

Donnerstag, 18. September, 19 Uhr (Vernissage) bis Sonntag, 16. November 2023
Sonderausstellung: Zwei Künstler aus dem Wolfhager Land: Klaus-Dieter Gehring, Altenstädt; Wilburg Kleff, Naumburg

 

 

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Donnerstag, 14. November, 19 Uhr

Magie und Aberglaube im alten Ägypten

Ägyptische Sonnenmythologie - Orientierung in Tempeln und Gräbern

Bildervortrag von Klaus Albrecht, Naumburg-Altendorf

Überlegungen nach einer Ägyptenreise

 

 

Donnerstag, 31. Oktober, 19 Uhr

Zwischen Magie und Wahrheit - Hans Staden Brasilienbericht (1557)

Vortrag von Dr. Franz Obermeyer, Bremen

Eintritt 3 Euro, Mitglieder des Museumsvereins, SchülerInnen und Studierende frei

 

Mittwoch, 16. Oktober, 18.30 Uhr

Jahreshauptversammlung des Museumsvereins

 

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Korydwenn - Mittelalterliche Lieder aus dem 12. und 13. Jahrhundert mit der Multiinstrumentalistin Korydwenn

Eintritt frei, über Spenden würden wir uns freuen!

 

Donnerstag, 12. September, 19 Uhr

Vortrag - Die große Welt im kleinen Format

Prof. Dr. Sabine Thümmler, Berlin: Die große Welt im kleinen Format. Möbelstile in Wolfhager Puppenstuben zwischen Historismus und Neuer Sachlichkeit.

Eintritt 3 Euro, Mitglieder des Museumsvereins, SchülerInnen und Studierende frei

 

Donnerstag, 13. Juni, 19 Uhr

Vortrag / Lesung / Gespräch - Himmel hilf!

Vortrag: Dr. Tillmann Bendikowski, Hamburg: Himmel hilf! Warum wir Halt in übernatürlichen Kräften suchen

(gemeinsam mit der Buchhandlung Mander und der VHS Region Kassel)

Eintritt 5 Euro, SchülerInnen und Studierende frei

 

28. Mai, 18 Uhr Eröffnung

Sonderausstellung bis 09. Juni

Die Walter-Lübcke-Schule zu Gast im Regionalmuseum Wolfhager Land

Ausstellung von Schülerarbeiten, Wahlunterricht Kunst Klasse 10 der Walter-Lübcke-Schule und der Abiturklasse 13 mit Karin Balkenhol

 

Donnerstag, 25. April, 18 Uhr Ausstellungseröffnung

bis Sonntag, 21. Juli

Ausstellung

Magie und Aberglaube im Mittelalter mit regionalem Schwerpunkt

Musikalische Begleitung: Korydwenn

  

Sonntag, 19. Mai, 14-17 Uhr

 

Familientag

Internationaler Museumstag

14 Uhr: Mittelalterlicher Bogenbau mit Michael Stiller, Ippinghausen 

16 Uhr: Barbara Rüffert erzählt Märchen

Selbstgebackener Kuchen, Kaffee und gekühlte Getränke und gute Laune

Eintritt frei!

  

Sonntag, 6. Oktober, 15 Uhr-16.30 Uhr

Musik

Mittelalterliche Musik mit Korydwenn, Ippinghausen

Einritt frei, Spenden erbeten!

 

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Sonntag, 10. März, 15 Uhr 

Erzählcafé

Zum Thema: Magie und Aberglaube im Wolfhager Land

Eintritt frei!

 

Samstag, 27. April, 19 Uhr

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Detlef Günter Thiel präsentiert sein Buch "Hans Staden - Seine Seele - Meine Seele".

Eintritt frei!

 

 
Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei für Mitglieder des Museumsvereins, Schüler/innen und Studierende.
 
Unser Dank für freundliche Unterstützung gilt der Kasseler Sparkasse, der VHS Region Kassel, dem Hess. Museumverband und der Kulturstiftung des Landkreises Kassel.