Mädchen und Jungen sammelten die Figuren gleichermaßen. Sie versuchten, die Figurenserien zu vervollständigen und stifteten ihre Eltern dazu an, erneut die entsprechenden Waren beim Kaufmann zu erwerben. Fast alle Warenproduzenten nutzten solche Werbemittel, um die Kunden an die Produkte zu binden.
Alle denkbaren Figurenserien wurden hergestellt und verbreitet. Beliebt waren „Bauernhof“ und „Landleben“ – wie damals im richtigen Leben oder „Weihnachtskrippe“.
Die Herstellung der Figuren erfolgte im thermoplastischen Spritzgussverfahren. Gegossen wurde nicht jede Figur einzeln, sondern je nach Größe der Stahlform etwa 10 Figuren. Viele solcher Formen waren in einer Spritzgussmaschine verbaut. Nach dem Guss brach man die Figuren aus den Gussstegen heraus und entgratete sie. Es gibt weiße und farbige Figuren, auch welche in Mischfarben.
Die Figurenproduktion erledigten Spezialfirmen als Auftragsarbeit. Markennamen wurden mitgegossen oder aus Papier anschließend aufgeklebt. Karton- und tütenweise gelangten sie dann zum Kaufmann, der etwa beim Kauf von einem Pfund Margarine eine Figur beilegte.
Etwa im Jahr 1954 wurde diese Form des kostenfreien Beigabewesens durch Druck der Spielzeugindustrie in Deutschland aufgegeben.
Weitere Informationen: Regionalmuseum Wolfhager Land, 05692/992431, www.regionalmuseum-wolfhager-land.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.