Es galt eine Welt zu schaffen, die realitätsnah und vorbildlich war. Mit Liebe und Akribie wurde gebaut, tapeziert und eingerichtet. So zeugt die Welt im kleinen Format von hoher Kreativität von Groß und Klein. Webteppiche wurden ebenso in mühevoller Arbeit hergestellt wie Gardinen oder auch Einrichtungsgegenstände. Tapetenfirmen gaben Spezialkarten für Puppenstuben heraus und Spielzeughersteller entwarfen Möbel nach neuestem Geschmack. Die Einrichtungstrends und Möbelstile wurden sofort nachgebaut. Die historistischen Möbel der Gründerzeit mit ihren opulenten Formen sind ebenso wiederzufinden wie die Stahlrohrmöbel des Bauhauses der 1920/30er Jahre. Sabine Thümmler, die als ehemalige Leiterin des Tapetenmuseums in Kassel und Direktorin des Kunstgewerbemuseums Berlin eine ausgewiesene Kennerin des Interieurs ist, stellt die Puppenmöbel aus dem Wolfhager Regionalmuseum vor und führt in ihren Vortrag durch die Einrichtungsstile des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis in die Moderne. Sie zeigt mit Vergleichen zu historischen Möbeln und Interieurs wie verblüffend genau die Puppenwelt die Realität nachstellte und zudem geschmacksbildend wirken sollte.
Den Besuchern des Vortrages wird die Gelegenheit geboten, eigene Puppenstuben vorab im Museum abzugeben oder zum Vortrag mitzubringen. Es wird die Möglichkeit geben, sich mit Frau Prof. Dr. Thümmler darüber auszutauschen. Auch Kinderfotos, die das Spiel mit Puppenstuben abbilden, sind sehr willkommen.
Donnerstag, 12. September, 19 Uhr
Regionalmuseum Wolfhager Land, Ritterstraße 1, 34466 Wolfhagen
Eintritt: 3,00 €, freier Eintritt für Schülerinnen, Studierende und Mitglieder des Museumsvereins.
Weitere Informationen: Regionalmuseum Wolfhager Land, 05692/992431, www.regionalmuseum-wolfhager-land.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.