7. April 2013, 16 Uhr im Regionalmuseum Wolfhager Land, Zehntscheune
Eine Veranstaltung zum Abschluss der Ausstellung „Legalisierter Raub“
Am 7. April endet die Ausstellung „Legalisierter Raub“ im Regionalmuseum Wolfhager Land: Die Ausstellungsmacher und Projektpartner laden die Ausstellungsbesucher an diesem Tag um 16 Uhr ins Museum (Ritterstraße 1, 34466 Wolfhagen) zum Gespräch ein.
Donnerstag, 7. März, 19.30 Uhr
Evangelisches Gemeindezentrum (Wolfhagen, Hans-Staden-Straße 24)
„Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung“
Das Beispiel Wolfhagen. Vortrag von Prof. Dr. Michael Wildt, Humboldt-Universität Berlin
Prof. Dr. Michael Wildt beschreibt in seinem Buch „Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung“, wie sich die bürgerliche Gesellschaft vor und während der NS-Zeit in eine rassistische „Volksgemeinschaft“ verwandelte.
Gewalt gegen die jüdische Minderheit brauchte nicht befohlen zu werden, sondern war allgegenwärtig. Er bringt dazu viele konkrete Beispiele aus ländlichen Gebieten, u.a. auch aus Wolfhagen.
Eine Veranstaltung der vhs Region Kassel und Stadt Wolfhagen
Donnerstag, 14. Februar, 19.30 Uhr
Sitzungssaal im Alten Rathaus (Wolfhagen, Kirchplatz 1)
Was geschah mit dem Eigentum der Juden in Wolfhagen?
Vortrag von Ernst Klein und Hans-Peter Klein
Die Geschichte der Stadt Wolfhagen umfasst circa 800 Jahre, und fast genau so lange finden sich auch Spuren jüdischen Lebens in der Stadt. Die ersten urkundlichen Erwähnungen stammen aus dem Jahre 1235, ab dem beginnenden 16. Jahrhundert lassen sich Juden in Wolfhagen nieder, zunächst nur geduldet, in ihren Rechten eingeschränkt oder auch wieder vertrieben, bis ihnen im frühen 18. Jahrhundert auf der Basis von Schutzbriefen ein dauerhaftes Bleiberecht eingeräumt wird. Die Zahl der jüdischen Einwohner wuchs nun ständig und betrug um 1871 ca. 300 Personen, was einem Bevölkerungsanteil von etwa 10% der Wolfhager Gesamtbevölkerung entsprach.
Donnerstag, 24. 1. 2013, 19 Uhr
Katholisches Gemeindezentrum (Wolfhagen, Friedenstraße 13)
Die Stiftung „Zurückgeben“ präsentiert: „Ruth Olshans „Nicht ganz koscher“
Im Wissen um die Zerstörung der Arbeitsmöglichkeiten und Existenzen von Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus fördert die Stiftung ZURÜCKGEBEN KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen jüdischer Herkunft oder jüdischen Glaubens, die in Deutschland leben.
Eine der Frauen, die für ihre Arbeit eine Förderung erhielten, ist die Filmemacherin Ruth Olshan, die in ihrem Film „Nicht ganz koscher“ die alte jüdische Tradition, die Reinheit von Dingen zu prüfen, augenzwinkernd auf ihre eigene Familiengeschichte anwendet: Ihre Vorfahren haben ihre Spuren nicht nur kreuz und quer durch Europa gezogen; auf der Flucht vor Pogromen haben sie auch die Religion gewechselt.
Im Anschluss: Möglichkeit zum Gespräch mit der Autorin und Regisseurin
Eine Veranstaltung der Katholischen Kirchengemeinde Wolfhagen
„Legalisierter Raub“ heißt die Ausstellung, die seit dem 17. Januar bis zum 7. April im Regionalmuseum Wolfhager Land zu sehen ist. Sie zeigt die Schicksale jüdischer Familien auf, die unter dem Nazi-Regime ausgeplündert wurden und alles verloren - auch im Wolfhager Land. „Das Besondere dieses Raubes war seine scheinbare Legalität. Alles wurde durch Gesetze und Verordnungen geregelt und so machten auch Finanzbeamte mit, die nicht Mitglied der Nationalsozialistischen Partei waren“, so Dr. Katharina Stengel vom Fritz Bauer Institut in Frankfurt/M. bei der Eröffnung der Ausstellung am 16. Januar.