Regionaler Schwerpunkt
Wie an jedem ihrer bisherigen Standorte wurde die Ausstellung auch für die Präsentation in Wolfhagen mit einem neuen Schwerpunkt versehen. Er beschäftigt sich mit der Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung in der Region und erzählt unter anderem vom Schicksal der Familie Kron:
Salomon Kron, geboren am 9. November 1869, stammte aus einer in Wolfhagen alt eingesessenen, wohlhabenden Familie. Gemeinsam mit seiner Frau Emma und den beiden Kindern Theodor und Charlotte lebte er in einem mehrstöckigen Fachwerkhaus in der Mittelstraße 26, in dem das Ehepaar auch sein Manufakturwarengeschäft betrieb.
In den zehner und zwanziger Jahren trafen die Familie schwere Schicksalsschläge: Die Tochter Charlotte starb mit 11, Ehefrau Emma mit 48 Jahren.
Nach der „Machtübernahme“ durch die Nationalsozialisten gelang Sohn Theodor, der in Wolfhagen und Arolsen zur Schule gegangen war, in Würzburg Medizin studiert und in Kassel als HNO-Arzt praktiziert hatte, im Sommer 1938 die Emigration in die USA. Salomon Kron blieb allein in Wolfhagen zurück. Nach der Pogromnacht 1938 war er gezwungen, sein Haus und seinen Grundbesitz zu verkaufen. Den Verkaufserlös erhielt er nicht: Er war, wie zu dieser Zeit bereits üblich, „auf ein Sperrkonto bei der Devisenbank einzuzahlen, über das nur mit Genehmigung der zuständigen Devisenstelle verfügt werden“ durfte.
Salomon Kron zog nach Kassel. Auch er wollte auswandern, doch am 11. April 1941 wurde er im Arbeitserziehungslager Breitenau inhaftiert. Trotz seines hohen Alters und einer Herzschwäche wurde er zu Arbeitseinsätzen in der Landwirtschaft herangezogen. Er starb wenige Monate später in Breitenau am 21.6.1941.
Sind in Ihrer Familie Gegenstände überliefert, die jüdische Familien vor der Auswanderung oder Deportation ihren Nachbarn zur Aufbewahrung übergeben haben? Besitzen Sie Briefe, Fotografien oder andere Zeugnisse, die von ehemaligen jüdischen Nachbarn erzählen? Wurden in Ihrer Familie Gegenstände vererbt, die auf öffentlichen Versteigerungen so genannten „nicht arischen Besitzes“ erworben wurden?
Dann sprechen Sie uns bitte an:
Beate Bickel Bernd KlinkhardtRegionalmuseum Wolfhager LandRitterstr. 134466 WolfhagenTel.: 05692-992431E-Mail: info@regionalmuseum-wolfhager-land Dekan Dr. Gernot GerlachEvangelischer Kirchenkreis WolfhagenKirchplatz 434466 WolfhagenTel.: 05692 / 996630E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Arbeitskreis Rückblende - Gegen das Vergessen e.V.1. Vorsitzender Ernst KleinBenfelder Straße 2134471 VolkmarsenTel.: 05693 / 9914990E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Gottfried Kößler, Fritz Bauer Institut: Tel.: (0)69 - 79 83 22 - 32E-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Dr. Bettina Leder-Hindemith, Hessischer Rundfunk: Tel. 069 / 1554038E-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!