Die vom Hessischen Staatsarchiv in Marburg zusammengestellte Präsentation ist für ein breites Publikum und insbesondere Schulen konzipiert. Sie bietet passend arrangierte einschlägige und hochkarätige Dokumente zur Reformationsgeschichte, vor allem aus dem »Politischen Archiv« Philipps des Großmütigen von Hessen. Ist die Ausstellung somit zunächst als hessischer Beitrag zur Luther-Dekade zu verstehen, so setzt sie doch einen bisher erstaunlich wenig beachteten Akzent, denn sie fragt konsequent nach den europäischen Dimensionen der Reformation.
Aus dieser Perspektive zeigt sich, dass neben Wittenberg auch andere Reformationszentren wie Zürich und Genf von Bedeutung sind, ohne die die Ausbreitung des neuen Glaubens in Europa nicht denkbar gewesen wäre.
Vor dem Hintergrund der »gespaltenen Reformation« rückt zugleich die Landgrafschaft Hessen als weiteres Kernland der Reformation in den Fokus. Der fürstliche Reformator Landgraf Philipp von Hessen führt nicht nur als einer der ersten den neuen evangelischen Glauben in seinem Lande ein, sondern agiert – weit über das Marburger Religionsgespräch von 1529 hinaus – als europäischer Mittler und zentraler »European Player« im Reformationszeitalter.
Weitere Informationen: Regionalmuseum Wolfhager Land, 05692/992431, www.regionalmuseum-wolfhager-land.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.
Donnerstag, 31 August 2017, 19.30 Uhr
Ort: Evangelische Stadtkirche Wolfhagen, Kirchplatz 3