Bevor Möbel industriell hergestellt wurden, waren sie extrem kostbar. Jedes Stück war ein Einzelstück, vom Schreiner in Handarbeit hergestellt. Man erbte Möbel oder kaufte sie gebraucht. Neues schaffte man sich allenfalls zur Hochzeit an, wenn man es sich leisten konnte. So ließen sich wohlhabende Bauern um 1800 als Brautschatz ein neues Ehebett, eine Truhe und manchmal auch einen Tisch mit Stühlen anfertigen.
Truhen spielten eine zentrale Rolle. Sie gehörten als Schatztruhen im doppelten Sinn zum Brautschatz, denn in ihnen wurde das handgewebte Leinen transportiert wenn es darum ging, vom Elternhaus in das neue Heim umzuziehen.
„Deutschland ist ein Kaffeeland“, hieß es kürzlich in einer Presseerklärung des Deutschen Kaffeeverbandes. Danach hat im Jahr 2012 jeder Bundesbürger im Durchschnitt 149 Liter Kaffee getrunken, deutlich mehr als Wasser oder Bier.
Aus unserem Alltag ist das stimulierende Getränk tatsächlich nicht mehr wegzudenken, weckt es doch die Lebensgeister nach dem Aufstehen, fördert die Konzentration am Arbeitsplatz und ist Muntermacher nach der Mittagspause. Keine Geburtstagstafel ohne Kaffeeduft! Kaffee ist heute uneingeschränkt verfügbar und erschwinglich für jeden Geldbeutel, ob als ganze Bohnen, löslich oder in portionierten Pads. Die Kaffeeindustrie sorgt für seine rasante Verbreitung und immer einfachere, Zeit sparende Methoden seiner Zubereitung.
An der Küste in Brasilien war Hans Staden im Jahre 1554 dabei, als Tupinambá-Krieger abends bei Ocaraçú landeten. Sie waren gerade dabei, nach Hause zu rudern, nachdem sie in einem Kampf bei Bertioga drei Gefangene gemacht hatten. Staden sah, wie die Gefangenen von tanzenden Männern umringt wurden, und berichtete: „Da mussten die Gefangenen allesamt singen und rasseln mit den Abgöttern, den Maracás.“ So verdeutlichte er das Geschehen auf dem Holzschnitt in seiner Wahrhaftigen Historia.
Seit etwa 14 Jahren durchsuchen die beiden Paläontologen Dr. Reiner Kunz (Wolfhagen) und Dr. Jürgen Fichter (Kassel) einen ehemaligen Steinbruch im Stadtwald von Wolfhagen nach fast 250 Millionen Jahren alten Saurierspuren der Trias-Zeit.
Donnerstag, 7. März, 19.30 Uhr
Evangelisches Gemeindezentrum (Wolfhagen, Hans-Staden-Straße 24)
„Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung“
Das Beispiel Wolfhagen. Vortrag von Prof. Dr. Michael Wildt, Humboldt-Universität Berlin
Prof. Dr. Michael Wildt beschreibt in seinem Buch „Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung“, wie sich die bürgerliche Gesellschaft vor und während der NS-Zeit in eine rassistische „Volksgemeinschaft“ verwandelte.
Gewalt gegen die jüdische Minderheit brauchte nicht befohlen zu werden, sondern war allgegenwärtig. Er bringt dazu viele konkrete Beispiele aus ländlichen Gebieten, u.a. auch aus Wolfhagen.
Eine Veranstaltung der vhs Region Kassel und Stadt Wolfhagen
Donnerstag, 14. Februar, 19.30 Uhr
Sitzungssaal im Alten Rathaus (Wolfhagen, Kirchplatz 1)
Was geschah mit dem Eigentum der Juden in Wolfhagen?
Vortrag von Ernst Klein und Hans-Peter Klein
Die Geschichte der Stadt Wolfhagen umfasst circa 800 Jahre, und fast genau so lange finden sich auch Spuren jüdischen Lebens in der Stadt. Die ersten urkundlichen Erwähnungen stammen aus dem Jahre 1235, ab dem beginnenden 16. Jahrhundert lassen sich Juden in Wolfhagen nieder, zunächst nur geduldet, in ihren Rechten eingeschränkt oder auch wieder vertrieben, bis ihnen im frühen 18. Jahrhundert auf der Basis von Schutzbriefen ein dauerhaftes Bleiberecht eingeräumt wird. Die Zahl der jüdischen Einwohner wuchs nun ständig und betrug um 1871 ca. 300 Personen, was einem Bevölkerungsanteil von etwa 10% der Wolfhager Gesamtbevölkerung entsprach.
Donnerstag, 24. 1. 2013, 19 Uhr
Katholisches Gemeindezentrum (Wolfhagen, Friedenstraße 13)
Die Stiftung „Zurückgeben“ präsentiert: „Ruth Olshans „Nicht ganz koscher“
Im Wissen um die Zerstörung der Arbeitsmöglichkeiten und Existenzen von Jüdinnen und Juden während des Nationalsozialismus fördert die Stiftung ZURÜCKGEBEN KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen jüdischer Herkunft oder jüdischen Glaubens, die in Deutschland leben.
Eine der Frauen, die für ihre Arbeit eine Förderung erhielten, ist die Filmemacherin Ruth Olshan, die in ihrem Film „Nicht ganz koscher“ die alte jüdische Tradition, die Reinheit von Dingen zu prüfen, augenzwinkernd auf ihre eigene Familiengeschichte anwendet: Ihre Vorfahren haben ihre Spuren nicht nur kreuz und quer durch Europa gezogen; auf der Flucht vor Pogromen haben sie auch die Religion gewechselt.
Im Anschluss: Möglichkeit zum Gespräch mit der Autorin und Regisseurin
Eine Veranstaltung der Katholischen Kirchengemeinde Wolfhagen
„Legalisierter Raub“ heißt die Ausstellung, die seit dem 17. Januar bis zum 7. April im Regionalmuseum Wolfhager Land zu sehen ist. Sie zeigt die Schicksale jüdischer Familien auf, die unter dem Nazi-Regime ausgeplündert wurden und alles verloren - auch im Wolfhager Land. „Das Besondere dieses Raubes war seine scheinbare Legalität. Alles wurde durch Gesetze und Verordnungen geregelt und so machten auch Finanzbeamte mit, die nicht Mitglied der Nationalsozialistischen Partei waren“, so Dr. Katharina Stengel vom Fritz Bauer Institut in Frankfurt/M. bei der Eröffnung der Ausstellung am 16. Januar.
Wegen der Ausstellung „Legalisierter Raub. Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933-1945“ ist das Regionalmuseum Wolfhager Land in der Zeit vom 17. Januar 2013 bis zum 7. April 2013 zusätzlich zu den üblichen Öffnungstagen auch am Freitag, jeweils von 10 – 13 und von 14 – 17 Uhr geöffnet.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 10 - 13 und 14 - 17 Uhr
Samstag und Sonntag 14 - 17 Uhr
Die Ausstellung „Legalisierter Raub“
Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933-1945
kommt nach Wolfhagen
„Legalisierter Raub“ beschäftigt sich mit den Gesetzen und Verordnungen, die ab 1933 auf die Ausplünderung jüdischer Bürger zielten. Sie stellt die Beamten der Finanzbehörden vor, die die Gesetze in Kooperation mit weiteren Ämtern und Institutionen umsetzten, und sie erzählt von denen, die Opfer dieser Maßnahmen wurden. Sie zeigt, wie das »Deutsche Reich« durch die Reichsfluchtsteuer, zahlreiche Sonderabgaben und schließlich durch den vollständigen Vermögenseinzug sowohl an denen verdiente, die in die Emigration getrieben wurden, wie an jenen, die blieben, weil ihnen das Geld für die Auswanderung fehlte oder weil sie ihre Heimat trotz allem nicht verlassen wollten. Nach den Deportationen kam es überall zu öffentlich angekündigten Auktionen aus »jüdischem Besitz«: Tischwäsche, Möbel, Kinderspielzeug, Geschirr, Lebensmittel wechselten die Besitzer.