Eröffnung der Ausstellung „Vom Schreiben zum Drucken“ - Ein schöner, entspannter Abend
Rund 40 Gäste zeigten sich beeindruckt von der neuen Ausstellung "Vom Schreiben zum Drucken", die am 6. November eröffnet wurde.
Karsten Kroll, als 1. Vorsitzender des Museumsvereins bedankte sich bei Franz-Jürgen Marx, aus dessen Sammlung Faksimileseiten der noch handgeschriebenen Wenzelsbibel (1390-1400) und der gedruckten 42-zeiligen Gutenbergbibel (1454) präsentiert werden, die den Kern der Ausstellung bilden.
„Erinnerung an meine Dienstzeit“
Zuerst in Preußen (1813-1815) und spätestens mit dem 2. Deutschen Kaiserreich (1871-1918) wurde in hiesigen Landen die allgemeine Wehrpflicht für jeden Mann verbindlich. Zuvor hatten Söldnerheere die kriegerischen Aufgaben übernommen. Die Militärzeit war in aktive Dienstzeit, Landwehrzugehörigkeit und Reservezeit untergliedert. Eine Entwicklung zum Millionenheer setzte ein, und die Gesellschaft wurde merklich militarisiert.
Neues Maskottchen wirbt für die Geopark-Region „Wolfhager Land“
Verkauf im Regionalmuseum Wolfhager Land
Vor knapp 250 Millionen Jahren watschelten saurierartige Reptilien durch den heißen „Wolfhager Wüstensand“. Die markanten, handähnlichen Spuren, die die Tiere fossil hinterließen, beflügelten die Phantasie ihrer neuzeitlichen Entdecker: Wie sahen diese Tiere tatsächlich aus? Eine Antwort auf diese Frage geben das Regionalmuseum in Wolfhagen und der Geopark „GrenzWelten“. Sie präsentierten jetzt zusammen mit dem Landkreis Kassel und der Stadt Wolfhagen ein „naturgetreues“ Modell der urtümlichen Wesen, die die Gegend vor den Toren Kassels in grauer Vorzeit „unsicher“ machten.
Vom Schreiben zum Drucken.
Buchproduktion im Wandel an Beispielen aus der Sammlung Franz-Jürgen Marx, Wolfhagen
Am Mittwoch, den 6. November um 19.30 Uhr eröffnet das Regionalmuseum Wolfhager Land die Sonderausstellung „Vom Schreiben zum Drucken. Buchproduktion im Wandel an Beispielen aus der Sammlung Franz-Jürgen Marx“. Sie wird bis zum 31. Januar 2014 zu sehen sein.
In der Ausstellung sehen Sie Faksimiles der noch handgeschriebenen „Wenzelsbibel“ aus der Zeit von ca.1390-1400 und in direkter Gegenüberstellung Blätter aus der gedruckten Gutenbergbibel von etwa 1452-1454. Weitere jüngere Beispiele gedruckter Bibeln veranschaulichen den Weg vom kunstvoll verzierten Einzelobjekt zur Massenware Buch.
Historischer Kontext
In der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts erfand Johannes Gutenberg unter anderem das Drucken mit beweglichen Lettern. Bis dahin wurden sämtliche Schriften in Handarbeit angefertigt. Es gab in unseren Breitengraden lediglich Einblattdrucke, die hauptsächlich Bilder zeigten, denen zuweilen ein paar Textzeilen beigefügt waren. Geschrieben wurde auf Pergament, die Tinten waren aus unterschiedlichsten Rohstoffen selbst hergestellt. Alles zusammen machte Bücher nicht nur kostbar, sondern auch selten. Nur wohlhabende Klöster, Adlige und Bürger konnten sich Bücher leisten.
Hinzu kam, dass die Auftraggeber mit reinen Texten nicht zufrieden waren. Sie wollten farbige Gestaltung in Form von Bordüren und Bildern. Die Bedeutung der Texte sollte auf diese Weise besonders hervorgehoben werden.
Ähnlich war es bei den frühen Drucken: Man nahm sich die Handschriften zum Vorbild, kopierte die Schriftarten und ließ Platz für Buchmalereien, die später mit der Hand hinzugefügt wurden.
Rahmenprogramm
Zur Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm in der Zehntscheune des Regionalmuseum Wolfhager Land, Ritterstraße 1, Wolfhagen
Mittwoch 20. bis Sonntag 24. November 2013: Drucken mit der Gutenbergpresse
Sonntag 24. November 2013, 14 – 17 Uhr: Familientag, Drucken mit der Gutenbergpresse, Kaffee und Kuchen, Eintritt frei, Spenden willkommen.
Mittwoch 11. Dezember 2013, Neue Uhrzeit! 20.00 Uhr: Vortrag von Dekan Dr. Gernot Gerlach Wolfhagen: Das Buch der Bücher. Die Bedeutung der Bibel für die Verkündigung des Evangeliums im Mittelalter. Eintritt frei, Spenden willkommen.
Mittwoch 15. Januar 2014, 19.30 Uhr: Vortrag von Dr. Jürgen Römer, Lichtenfels-Dalwigksthal: Schrift und Schreiben im Zeitalter des Buchdrucks. Eintritt frei, Spenden willkommen.
Seite 1 der Schöpfungsgeschichte aus der Gutenberg-Bibel, die in Mainz ungefähr im Jahr 1454 gedruckt wurde. Die Malereien wurden, wie bei den handschriftlich hergestellten Büchern, von Buchmalern nachträglich hinzugefügt.
Das Original befindet sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin, Preussischer Kulturbesitz. In der Wolfhager Ausstellung werden hochwertige Faksimiles gezeigt.
Hier wurde scharf geschossen!
In der Abteilung „Burg und Stadt im Mittelalter“ des Regionalmuseums wird dem Besucher neben zahlreichen Zufalls- und Ausgrabungsfunden u. a. ein schwergewichtiges Objekt präsentiert: Eine ca. 5 Zentner schwere Steinkugel mit einem Durchmesser von 48 cm. Die große, schwer lesbare dreizeilige altdeutsche Minuskelinschrift auf der Steinkugel lautet: „Anno Domini 1468 (oder 1473) mit ramme hergeschosse dusse stein ( Mit einer Schleuder hergeschossen dieser Stein - Version 1961) Eine Übersetzungsvariante aus dem Jahre 1976 liest: “Anno Domini 1478 sond einimer geschotted um suchs“ ( 1478 wurde immer umsonst hergeschossen).
Die Steinkugel wurde 1839 im Bachbett der Erpe unterhalb der Kugelsburg bei Volkmarsen gefunden. Vermutlich haben Bürger der Stadt die Steinkugel einst in der Nähe der Erpe gefunden und sie in Erinnerung an die zunächst erfolglose Belagerung und Beschießung der Stadt Volkmarsen im Jahre1475 und 1477 als Erinnerungszeichen mit der Denkschrift versehen und am Fundort aufgestellt. Später ist sie dann von Unbekannten in die Erpe gerollt worden.
Die Deutung der Inschrift mit der Jahreszahl 1478 passt besser zum historischen Kontext. Im Rahmen des Streits um die Besetzung des Kölner Erzbischofsstuhls kam es 1474 zu einem Machtkonflikt und und einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen zwei Mächtegruppierungen. Betroffen davon waren große Teile Westfalens und Hessens. Die zum Kölner Kurfürstentum gehörende Stadt Volkmarsen hielt zum eigentlich abgewählten Erzbischof Rupprecht. Sein Rivale, Herrmann von Hessen, bat seinen Bruder, den Landgrafen Heinrich III. von Hessen, um Hilfe. Als Gegenleistung für militärische Unterstützung verlangte Landgraf Heinrich III. die Übergabe der Stadt Volkmarsen und der Kugelsburg. Die Stadt und die Burgbesatzung weigerten sich jedoch. Am 23.5. 1475 begann daher die Belagerung und Beschießung der Stadt sowie der Burg durch hessische Truppen. Während die Burgbesatzung nach schwerer Beschädigung der Burg kapitulierte, leistete die Stadt weiterhin erfolgreich Widerstand, trotz heftigen Beschusses von der durch hessische Truppen besetzten Burg. Erst zwei Jahre später (1478) belagerte der hessische Landgraf erneut die Stadt mit einem großen Heer. Nach 23 Tagen Belagerung und Dauerbeschuss ergab sich schließlich die stark zerstörte Stadt.
Wegen Umbau bleibt unser Museum bis einschließlich den 06.10.2013 leider geschlossen.
Mit freundlichem Grüßen
Ihr Team vom Regionalmuseum Wolfhager Land.
Zahlreiche Besucher strömten am 06.09.2013 zum Burggartenfest und zur Museumsnacht.
Für jeden war etwas dabei, ob Jung oder Alt.
Das Museum bedankt sich für die klasse Zusammenarbeit mit der Stadt Wolfhagen, und hofft auf eine Neuauflage im nächsten Jahr.
Die Ährenleserinnen
Noch vor kurzer Zeit sah man, fuhr man über Land, überall mächtige Staubwolken. Die Getreideernte war in vollem Gange. Manch eiliger Autofahrer mag sich zudem über die relativ langsam fahrenden Traktoren und Mähdrescher geärgert haben. Diese Zeit ist nun vorbei, es ist vorübergehend Ruhe eingetreten, die Ernte ist unter Dach und Fach.
Bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren gerahmte Bilder der finanziell gut gestellten Bevölkerung als Wandschmuck vorbehalten. Mit den Entwicklungen und Fortschritten in der Drucktechnik stellte sich dann allerdings eine wahre Bilderflut ein. Wandbildverlage schossen aus dem Boden und ihre Produkte fanden sich in Wohn- und Schlafstuben, Schulen und Amtsräumen.
Die Initiatoren hatten keine Mühen gescheut: Aus fast aller Welt hatte der Beirat um Dekan Dr. Gernot Gerlach (Beate Bickel M. A. Regionalmuseum Wolfhager Land, Prof. Dr. Hans Schneider, Marburg und Karl-Heinz Schubert, Kirchenvorsteher Wolfhagen) Experten eingeladen, um die bisherigen Ausgrabungsergebnisse in der Wolfhager Stadtkirche interdisziplinär zu beleuchten.
Bevor Möbel industriell hergestellt wurden, waren sie extrem kostbar. Jedes Stück war ein Einzelstück, vom Schreiner in Handarbeit hergestellt. Man erbte Möbel oder kaufte sie gebraucht. Neues schaffte man sich allenfalls zur Hochzeit an, wenn man es sich leisten konnte. So ließen sich wohlhabende Bauern um 1800 als Brautschatz ein neues Ehebett, eine Truhe und manchmal auch einen Tisch mit Stühlen anfertigen.
Truhen spielten eine zentrale Rolle. Sie gehörten als Schatztruhen im doppelten Sinn zum Brautschatz, denn in ihnen wurde das handgewebte Leinen transportiert wenn es darum ging, vom Elternhaus in das neue Heim umzuziehen.
„Deutschland ist ein Kaffeeland“, hieß es kürzlich in einer Presseerklärung des Deutschen Kaffeeverbandes. Danach hat im Jahr 2012 jeder Bundesbürger im Durchschnitt 149 Liter Kaffee getrunken, deutlich mehr als Wasser oder Bier.
Aus unserem Alltag ist das stimulierende Getränk tatsächlich nicht mehr wegzudenken, weckt es doch die Lebensgeister nach dem Aufstehen, fördert die Konzentration am Arbeitsplatz und ist Muntermacher nach der Mittagspause. Keine Geburtstagstafel ohne Kaffeeduft! Kaffee ist heute uneingeschränkt verfügbar und erschwinglich für jeden Geldbeutel, ob als ganze Bohnen, löslich oder in portionierten Pads. Die Kaffeeindustrie sorgt für seine rasante Verbreitung und immer einfachere, Zeit sparende Methoden seiner Zubereitung.
An der Küste in Brasilien war Hans Staden im Jahre 1554 dabei, als Tupinambá-Krieger abends bei Ocaraçú landeten. Sie waren gerade dabei, nach Hause zu rudern, nachdem sie in einem Kampf bei Bertioga drei Gefangene gemacht hatten. Staden sah, wie die Gefangenen von tanzenden Männern umringt wurden, und berichtete: „Da mussten die Gefangenen allesamt singen und rasseln mit den Abgöttern, den Maracás.“ So verdeutlichte er das Geschehen auf dem Holzschnitt in seiner Wahrhaftigen Historia.
Das Regionalmuseum Wolfhager Land lädt Sie am 12. Mai von 14 -17 Uhr zu Aktionstag und Vortrag in seine Zehntscheune in der Ritterstraße 1 ein.
7. April 2013, 16 Uhr im Regionalmuseum Wolfhager Land, Zehntscheune
Eine Veranstaltung zum Abschluss der Ausstellung „Legalisierter Raub“
Am 7. April endet die Ausstellung „Legalisierter Raub“ im Regionalmuseum Wolfhager Land: Die Ausstellungsmacher und Projektpartner laden die Ausstellungsbesucher an diesem Tag um 16 Uhr ins Museum (Ritterstraße 1, 34466 Wolfhagen) zum Gespräch ein.
Seit etwa 14 Jahren durchsuchen die beiden Paläontologen Dr. Reiner Kunz (Wolfhagen) und Dr. Jürgen Fichter (Kassel) einen ehemaligen Steinbruch im Stadtwald von Wolfhagen nach fast 250 Millionen Jahren alten Saurierspuren der Trias-Zeit.
Eine schlichte Halskette: orangerote geriffelte Kunststoffperlen, geteilt durch transparente Scheiben, dazwischen blauschwarz glänzende Perlchen als Abstandhalter; dies alles aufgereiht auf einer einfachen Schnur mit Federringverschluss. Und doch verbirgt sich hinter diesem Schmuckstück eine Geschichte, wie sie tragischer kaum sein kann.
Als Roderich Hüttich im Frühjahr 1940 seine ersten „richtigen“ Schuhe aus Leder bekommt, ist er zwei Jahre alt. Er lebt mit seiner Mutter im Kasseler Westen. Der Vater, Kompaniefeldwebel bei der Wehrmacht, ist an der Front. Schwere Zeiten stehen bevor. Seit Beginn des Krieges im September `39 werden in Deutschland Lebensmittel und Verbrauchsgüter rationiert. Rohstoffe für die nicht-militärische Textil- und Lederverarbeitung sind knapp. Lebensmittelmarken werden eingeführt. Kleidung, Treibstoff und Brennmaterial gibt es gegen Berechtigungsscheine.
Donnerstag, 7. März, 19.30 Uhr
Evangelisches Gemeindezentrum (Wolfhagen, Hans-Staden-Straße 24)
„Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung“
Das Beispiel Wolfhagen. Vortrag von Prof. Dr. Michael Wildt, Humboldt-Universität Berlin
Prof. Dr. Michael Wildt beschreibt in seinem Buch „Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung“, wie sich die bürgerliche Gesellschaft vor und während der NS-Zeit in eine rassistische „Volksgemeinschaft“ verwandelte.
Gewalt gegen die jüdische Minderheit brauchte nicht befohlen zu werden, sondern war allgegenwärtig. Er bringt dazu viele konkrete Beispiele aus ländlichen Gebieten, u.a. auch aus Wolfhagen.
Eine Veranstaltung der vhs Region Kassel und Stadt Wolfhagen